Fallschirmspringen
„Über den Wolken – da muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. […]“, so lautet es in einem sehr bekannten deutschen Schlagerlied von Reinhard Mey. Hier wird die scheinbar unendliche Uneingeschränktheit weit oben über dem Erdboden besungen. So eine grenzelose Freiheit wie sie Reinhard Mey in seinem Evergreen besingt, kann man auch am eigenen Leib spüren.
Fallschirmspringen ist für die meisten Menschen im ersten Moment ein eher abschreckender Begriff. Doch so gut wie jeder, der diese Erfahrung gemacht hat, ist in der Regel begeistert von seinem Fallschirmsprung. So kommt es auch nicht selten vor, dass einige Erstspringer der Adrenalinkick derartig gepackt hat, dass sie hobbymäßige oder gar professionelle Fallschirmspringer werden. Fallschirmspringen ist jedoch nicht Jedermanns Sache. Gewisse körperliche Voraussetzungen und auch ein wenig psychische Festigkeit sind von Nöten. Wer mit dem Fallschirm springen möchte, sollte sich im Vorhinein genauestens darüber informieren, an welche Bedingungen ein solcher Fallschirmsprung geknüpft ist. Bevor man seinen Fallschirmsprung in Angriff nehmen kann, weisen in der Regel die entsprechenden Veranstalter darauf hin, dass beispielsweise ein Mindestalter von 10 Jahren und eine Mindestgröße von 1,40m erforderlich sind. Oft benötigen Jugendliche bis zu deren Volljährigkeit auch die schriftliche Erlaubnis der Erziehungsberechtigten, bevor sie Fallschirmspringen dürfen. Zusätzlich ist Fallschirmspringen ungeeignet für Menschen mit Herzkrankheiten oder dauerhaften Atembeschwerden. Auch die allgemeine körperliche Verfassung sollte angemessen sein für einen Fallschirmsprung, das heißt starkes Übergewicht sollte man vermeiden und auch erst kürzlich erlebte Operationen sind für Veranstalter in der Regel No Go’ s. Hat man jedoch die gewissen „Kriterien“ für das Fallschirmspringen erfüllt, dann sollte es nur noch voller Vorfreude an die Vorbereitungen für den Fallschirmsprung gehen.
Fallschirmspringen – es geht los
Vor dem Start unterweisen erfahrene Fallschirmspringer die Neulinge in den wichtigen Sicherheitshinweisen und informieren darüber hinaus über Flugzeit, Absprunghöhe und natürlich die Geschwindigkeit und die Dauer des eigentlichen Fallschirmsprunges.
Die Fallhöhe kann variieren je nach Anbieter oder auch je nach persönlichem Wunsch des Kunden. Anfänger machen ihren ersten Fallschirmsprung mit einem erfahrenen Fallschirmspringer. Solosprünge sollte man eher den erfahrenen Springern überlassen bzw. den Profispringern, welche das Fallschirmspringen als richtige Sportart betreiben.
Die Lizenz zum freien Fall – Fallschirmspringen
Hat man für sich selbst den Entschluss gefasst Fallschirmspringen professionell zu betreiben und damit eventuell auch noch seinen Lebensunterhalt zu verdienen, bedarf es Jahre langer Übung und Fallschirmsprung um Fallschirmsprung.
Die Ausbildung zum professionellen Fallschirmspringer nimmt einige Zeit in Anspruch.
Unter strenger Aufsicht des Lehrpersonals müssen verschiedene Sprünge durchgeführt werden, die immer mit einer besonderen Aufgabe verbunden sind wie beispielsweise bestimmte Figuren während des Fluges oder das Landen auf einem bestimmten Ziel. Natürlich muss sich der Anwärter auch Kenntnisse in Erster Hilfe aneignen. Vor den praktischen Ausbildungsteilen im Fallschirmspringen steht zunächst der Theorieunterricht mit einer ebenfalls theoretischen Abschlussprüfung. Erst dann geht es hoch in die Lüfte hinaus.
In Deutschland ist eine einmalig erworbene Lizenz lebenslang gültig. Der Inhaber einer Lizenz zum Fallschirmspringen muss jedoch innerhalb eines Jahres mindestens 12 Sprünge nachweisen, um so die Gültigkeit seiner Lizenz zu erhalten. Neben umfangreicher Bildung über Ausrüstung und Durchführung des Fallschirmspringens dürften gewisse Informationen über die verschiedenen Luftfahrzeuge, aus denen ein Fallschirmsprung gemacht werden kann, nicht schaden. Neben unterschiedlichen Flugzeugen wie Cessna, Pilatus Porter oder dem Short Skyvan kann man sich auch aus einem Helikopter in die Lüfte stürzen. Je nach Gewicht und Absprunghöhe geht es dann mit 180km/h oder sogar auch mit bis zu 300km/h Richtung Erde. Ein beherzter Zug an der Reißleine lässt den Fallschirm entfalten und man gleitet dann mit nur noch knapp weniger als 20km/h sanft zu Boden. Gleich nach dem ersten Fallschirmsprung möchte man am liebsten gleich ein zweites Mal aus den Wolken schweben und die Schwerelosigkeit spüren.